Am Freitag, den 9.6., in der 3. und 4. Stunde konnte man aus der Eingangshalle des Gymnasiums Wentorf Folkloremusik aus aller Welt hören. Das können wir einem talentierten Musiker Duo verdanken, das uns Schülern die etwas altertümlichere und mittelalterliche Musik ein Stückchen näherbringen wollte.

Dieses Musiker Duo besteht aus zwei guten Freunden, nämlich Gudrun Walter, die an der Geige saß und dazu auch noch ihre bezaubernde Stimme präsentierte und Andi Cutting, einem leidenschaftlichen Akkordeonspieler aus England. Zusammen präsentierten die beiden viele verschiedene Stücke.

Sie fingen an mit einigen irischen und schottischen Stücken. ,,Das war die Popmusik von vor 300 Jahren“ sagte Cutting dazu.

Zwischen den Stücken erzählten die beiden auch etwas über die Volksmusik. Zum Beispiel konnten wir erfahren, dass die Englische Volksmusik sowas wie ein ,,Grundbaustein“ für sehr viele Musikrichtungen ist. Wenn man bei Rockmusik genau hinhört, kann man erkennen, dass die Musik exakt dieselbe ist wie bei Folkloremusik, nur mit anderen Instrumenten. Eine sehr wichtige Musikrichtung also! Und das tolle dabei ist, dass die Folklore Musik nicht nur auf überlieferte Melodien basiert, sondern man hat komplette Freiheiten zur Improvisation. Das Einzige was man einhalten muss, ist der typische Rhythmus. Aber auch dieser kann variiert werden.

Natürlich gibt es auch deutsche Volksmusik. Diese ist während des zweiten Weltkrieges fast ,,ausgestorben“, doch es wurden viele Notenblätter gefunden, auf der sie wieder zu erkennen war, teilte uns Gudrun Walter, die Violinistin mit. Einige solcher Stücke spielte das Duo uns auch vor. Zum einen durften wir das Stück ,,Biels Polonish“, eine bekannte Polonaise, und zum anderen die ,,Wittenburger Apothekenhandschrift“ hören. Diese heißt so, weil ein Apotheker auf der einen Seite des Blattes seine Rezepte für die Arbeit notierte und auf der anderen seine Partituren, die dann später gefunden wurden.

Zum Schluss hörten wir noch zwei deutsche Volkslieder, bei denen auch gesungen wurde. Das eine Lied nannte sich ,,Nach grüner Farb‘ mein Herz verlangt“ und es handelt darüber, dass der kalte Winter nun endlich vorübergehen soll. Beim zweiten Stück durfte das Publikum sogar mitsingen. Das war ein Stück mit einem Text aus dem 15. Jahrhundert, die Melodie kommt jedoch aus dem 16. Jahrhundert. Um dort mitsingen zu können, wurden den Zuhörern Notenblätter ausgeteilt.

Uns hat das Zuhören und Mitsingen viel Spaß gemacht und wir bedanken uns dafür, dass uns diese unterbewertete Musikrichtung ein Stückchen nähergebracht wurde.

 

 

 

 

 

Hier noch ein kleines Interview mit den beiden Musikern:

A: „Sind alle Ihre Stücke traditionelle alte Werke?“

G. Walter: „Ja, das sind alles Volkslieder von früher.“

A: „Und wie lange sind Sie beide schon ein Duo?“

G. Walter: „Seid 2020, dann kam aber die Corona Situation und wir konnten nicht mehr auf Tour gehen.“

A: „Okay, und wie lange spielen Sie beiden nun schon ihr Instrument?“

A.Cutting: „Ich spiele Akkordeon seit 38 Jahren.“

G.Walter: „Die Geige spiele ich seit 42 Jahren.“

A: „Wie sind Sie eigentlich zur Folkloremusik gekommen?“

A.Cutting: „Meine Eltern haben diese Musik immer gespielt. Sie waren beide Musiker, und irgendwann hat das auf mich ,,abgefärbt“.“

A: „Frau Walter, die letzte Frage richtet sich an Sie. Sie haben sehr gut gesungen, wie lange singen sie schon?“

G.Walter: „Danke, meine Mutter sagt ja immer, dass ich seit ich 2 bin singe.“

A: „Vielen Dank für das Interview!“           

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