Hätten Sie es gewusst? – Zum Ziel des Geographieunterrichts

Wer saisonal und regional einkauft und Bio-Qualität bevorzugt, meint vieles richtig zu machen. Das ist aber einfacher gesagt als getan, denn es bedarf einer Menge an Informationen und der Bereitschaft dazu, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Den Apfel aus Übersee beispielsweise generell zu verdammen, muss nicht unbedingt richtig sein. Unter Umständen weist dieser sogar eine bessere Umweltbilanz auf als der Heimische. Das gilt vor allem für (Bio-)Äpfel der ersten Jahreshälfte. Wem Nachhaltigkeit aber ein wirkliches Anliegen ist, der verzichtet in dieser Zeit des Jahres gänzlich darauf, in einen Apfel zu beißen.

An diesem Beispiel soll verdeutlicht werden, dass es wohl die eine richtige Verhaltensweise nicht gibt. Es ist das Ziel des Geographieunterrichts dazu beizutragen, sich diesem und vielen weiteren komplexen Themengebieten und Fragestellungen anzunähern, um Raumverhaltenskompetenz im Sinne einer nachhaltigeren Entwicklung zu fördern.

Aktuelle geographisch und geowissenschaftlich relevante Phänomene und Prozesse, wie z. B. Globalisierung, Klimawandel, weltweite Disparitäten, Naturereignisse und ihre Folgen, Ressourcenkonflikte und Migration, prägen unser Leben und unsere Gesellschaft auf dem Planeten Erde in vielen Bereichen. Der Umgang mit diesen komplexen Entwicklungen erfordert Verhaltensweisen und Handlungsstrategien auf der Grundlage von fundiertem Sachwissen, Methodenkompetenzen, Urteils- und Kommunikationsfähigkeit sowie Handlungskompetenzen, z. B. in den Bereichen sozioökonomische Entwicklung in Räumen unterschiedlicher Maßstabsdimension, Umweltschutz, Risikovorsorge, Stadt- und Raumplanung und entwicklungspolitische Zusammenarbeit. Weil die Prozesse in diesen Bereichen ihre Dynamik aus den Wechselwirkungen zwischen naturgeographischen Gegebenheiten und menschlichen Aktivitäten erhalten, können diese Qualifikationen insbesondere durch eine Verknüpfung von naturwissenschaftlicher und gesellschaftswissenschaftlicher Bildung aufgebaut werden. Gerade hier besitzt die Geographie ihr besonderes fachliches Potential.


Umfang des Unterrichts

Sekundarstufe I (Orientierungs- und Mittelstufe)
 

Es wird nur noch der Wochenstundenumfang für den neunjährigen Bildungsgang (seit Aufnahmeschuljahr 2018/2019 am Gymnasium Wentorf) angezeigt, da die anderen Bildungsgänge (G8) zeitnah auslaufen werden.
 

Klassenstufe Umfang in Wochenstunden
5     2
6     kein Geographieunterricht
7     2
8     1 (eine Doppelstunde in einem der beiden Schulhalbjahre)
9     kein Geographieunterricht
10     2


Sekundarstufe II (Oberstufe)

Der Unterrichtsumfang hängt von dem jeweiligen Profilfach und den damit zusammenhängenden Fachkombinationen zusammen. Dieser kann auf unserer Homepage der Oberstufe unter Profile und Profiloberstufe für den jeweiligen Jahrgang eingesehen werden.


Inhalte, Aufbau und Organisation des Geographieunterrichts

Der Geographieunterricht am Gymnasium Wentorf orientiert sich stark an den landesspezifischen und nationalen Vorgaben. Dies sind die Fachanforderungen des Faches Geographie im Land Schleswig-Holstein, der dazugehörige Leitfaden und die Bildungsstandards im Fach Geographie für den mittleren Bildungsabschluss der Deutschen Gesellschaft für Geographie.

Sie bilden die Grundlage für die schulinternen Fachcurricula in der Sekundarstufe I (Orientierungs- und Mittelstufe) und in der Sekundarstufe II (Oberstufe). Das Fachcurriculum Geographie für den achtjährigen Bildungsgang läuft im Schuljahr 2021/2022 aus.


Exkursionen

Der Unterricht im Fach Geographie wird durch regelmäßiges Exkursionen begleitet. Durch die direkte Nachbarschaft zur Hansestadt Hamburg erhalten die Schüler*innen einen realitätsnahen Einblick in raumwirksame Prozesse der Gegenwart und können Prognosen zur zukünftigen Entwicklung erstellen. Der Hamburger Hafen und die Stadtentwicklung in den unterschiedlichen Stadtteilen, wie der HafenCity oder dem Schanzenviertel, bieten hier vielfältige Anknüpfungspunkte. Darüberhinaus werden die Klassenfahrten in der Mittelstufe und die Studienfahrt in der Oberstufe im Unterrichtsfach Geographie inhaltlich begleitet. In Zukunft wird noch eine stärkere Verknüpfung zwischen Tagesausflügen der Schüler*innen und den Inhalten des Faches Geographie angestrebt.


Digitalisierung im Geographieunterricht

Um in der zunehmend globalisierten Welt weiterhin innovativ und konkurrenzfähig zu bleiben, hat es sich die Bundesrepublik Deutschland unter anderem zur Aufgabe gemacht den digitalen Wandel zu gestalten. Die rasanten technologischen Entwicklungen beeinflussen unser Zusammenleben in starkem Maße. Dies wirkt sich auch auf den Geographieunterricht aus. Durch die Ausstattung unserer Schulräume mit Smartboards und die Verfügbarkeit von Tabletkoffern an unserem Gymnasium verändert sich auch der Fachunterricht.

Die Fachschaft hat es sich auch Ziel gesetzt Geoinformationssysteme (GIS) noch stärker in den Unterricht zu integrieren. Zudem sollen die Schüler*innen an die multimediale Erstellung von Vorträgen mit unterschiedlichen Softwareanwendungen herangeführt werden. Eine kritische Auseinandersetzung mit (Internet)Quellen unterschiedlicher Herkunft steht dabei besonders im Fokus. Darüber hinaus werden im laufenden Unterricht Fähigkeiten in der Anwendung von Textverarbeitungsprogrammen bei der Beantwortung komplexer Fragestellungen in Textdokumenten vermittelt.

Der Diercke Weltatlas digital

Karten werden in Zukunft zunehmend digital bearbeitet, analysiert und teilweise auch erstellt. Daher wird vor allem auch zu Hause die Arbeit mit dem digitalen Weltatlas von Diercke statt eines klassischen Atlas empfohlen. Installieren Sie dazu zunächst die App für das entsprechende Endgerät und kaufen Sie dann eine Einzellizenz (Jahresgebühr 3,99 €) beim Westermannverlag (ein Nutzerkonto muss zu diesem Zweck eingerichtet werden).