Zum Fach DSP am GW

DSP wird in der Oberstufe als affines Fach im musisch-ästhetischen Profil oder alternativ zu Kunst oder Musik (erstmals im Schuljahr 2021/2022) in einer Doppelstunde pro Woche unterrichtet.

Was ist DSP?

Es ist Theaterunterricht, der auf die Förderung der Kreativität und gesellschaftlichen, emotionalen und ästhetischen Fähigkeiten ausgerichtet ist. Dabei wird auch die soziale Kompetenz der Schüler/innen gefördert. Unsere Curricula sind so aufgebaut, dass die Schüler/innen die wichtigsten Werkzeuge eines Schauspielensembles lernen und üben. Sie sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, mit einfachen theaterästhetischen Mitteln große Wirkung beim Publikum zu erzeugen. Die Übungen basieren dabei auf  Methoden, die für jeden zu lernen und weitestgehend unabhängig von Talent sind. Es steht also nicht die Hauptrolle und die- oder derjenige im Mittelpunkt mit dem größten Talent. Vielmehr entsteht durch z.B. einen Chor, eine synchrone gemeinsame Bewegung oder durch die Anordnung der Spieler auf der Bühne (= Formation) eine besondere Wirkung, der sich die Zuschauer nicht entziehen können.

Es ist keine Theater AG!

Es ist auch nicht so, dass Eltern lange helfen müssen, an Kostümen zu schneidern oder über Tage hinweg Bühnenbilder gebaut werden. Es ist auch nicht so, dass man nur mit Talent gute Noten bekommen kann. Normalerweise bringt Darstellendes Spiel allen Beteiligten viel Spaß, da man im Team ziemlich frei kreativ werden darf. Die Fachschaft DSP konzentriert sich auf die Spieler, die ihren Körper und ihre Stimme möglichst gezielt und wirkungsvoll einsetzen, um dem Publikum etwas zu vermitteln, das es für die Zeit der Aufführung gefangen nimmt und bestenfalls zum Nachdenken anregt.

Wann gibt es Aufführungen? 

Auslaufendes Fachcurriculum: Im 1. Jahr müssen erst einmal die Basics eingeübt und viele theatrale Zeichen ausprobiert werden. Im 2. Jahr wird mit dem bekannten "Werkzeug" eine Inszenierung durch die Schülerschaft geplant. Es kommen dadurch neue Aufgabenbereiche hinzu: Aus vielen Szenen muss eine zusammenhängende Inszenierung werden, Musik und Ton ausgewählt, erstellt und technisch umgesetzt werden. Kostüme und Bühnenbild - in kleinem Rahmen - müssen geplant und erstellt werden. Plakate und Eintrittskarten müssen entworfen und verteilt werden. Die Technik-AG des GW braucht ihre Einweisung, wann Licht- und Ton-Einsätze sind. Im 3. Jahr geht es zwar verstärkt um Theatertheorien, aber auch in diesem Jahr können Projekte mit kleinen Aufführungen geplant werden.

Schulinternes Fachcurriculum:

Neben der Spielfreude kommt viel hinzu, was man wissen und lernen muss, um nicht nur gut selbst zu agieren, sondern auch um das Beobachtete kritisch zu hinterfragen und beurteilen zu können. Daher gibt es aufeinander aufbauende Inhalte, die wir im schulinternem Fachcurriculum zusammengefasst haben:


Wie läuft eine DSP-Doppelstunde ab?

Der folgende Ablauf ist ein Rahmen, der - je nach Schülergruppe und Lehrkraft - mehr oder weniger stark variieren kann:

Alle erscheinen in schwarzer Kleidung auf der Bühne in der Aula. Warum schwarze Kleidung? Es geht nicht um Gleichschaltung oder Identitätsentzug. Vielmehr sollen die Schüler/innen nicht persönlich auf der Bühne stehen, sondern die Rolle steht im Vordergrund. Die Rolle kann z.B. etwas Peinliches machen, ohne dass sich die/der Schüler/in peinlich macht. Die schwarze Kleidung ist eine Leinwand, auf die durch das Spiel und andere Mittel die Rolle projiziert wird.

  1. Von von der Lehrkraft oder den Schülerinnen/Schülern wird ein Warm-Up angeleitet. Das Warm-Up dient zum Aufwärmen des Körpers, der Kreativität, der Konzentration, der Aufmerksamkeit oder der Stimmaktivierung.
  2. Die Lehrkraft gibt eine theaterpraktische Übung vor. Die Übung führt zur Aufgabe hin und übt das nötige Handwerkszeug für die Aufgabe. Manchmal werden Ideen gesammelt, die in der Aufgabe genutzt werden können, oder ein Theorie-Input gegeben.
  3. Die Lehrkraft erteilt Kleingruppen eine oder mehrere Aufgaben. Die Aufgaben werden in Eigenverantwortung und im Team erarbeitet. Die Spielleitung hilft bei Bedarf und gibt Tipps zur Weiterarbeit. Eine Zeitfrist sorgt dafür, dass nicht lange vorab diskutiert, sondern zügig ausprobiert wird und die Schüler/innen am praktischen Spiel merken, was funktioniert und gut wirkt.
  4. Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse. Nachdem eine Gruppe präsentiert hat, geben die anderen Schüler/innen nach Feedbackregeln konstruktive Kritik sowie Tipps zur Weiterarbeit. Durch das Feedback üben alle ferner, sich kritisch mit Theater als Zuschauer/in auseinander zu setzen und entwickeln Beobachtungs-, Analyse- und Regiefähigkeiten. Die Lehrkraft ergänzt eventuell fehlendes Lob oder unterbreitet Verbesserungsvorschläge. Bei Projekten oder aus Zeitmangel kann dies in die nächste Stunde vertagt werden.
  5. Von der Lehrkraft oder den Schülerinnen/Schülern wird ein Cool-Down angeleitet. Um sich wieder zu sammeln oder das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, kann eine Abschlussübung gemacht werden.

Impressionen